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Albin Köbis Segeln

Die Geschichte der Albin Köbis

ERSTES LEBEN – ALS FISCHKUTTER KARL KRULL

Die heutige ALBIN KÖBIS erblickte im Jahr 1948 als Fischkutter in Barth auf dem Darß das Licht der Welt. Der Kutter zählte zur ersten Serie von zwölf Schiffen eines Kutterbauprogramms, das in jenem Jahr im Osten Deutschlands begonnen wurde und in seiner Größenordnung bis dahin einmalig war. Das Schiff basiert auf dem bereits 1936 entwickelten 17m-Kutter „Typ D“. Das dazugehörige Muster wurde von der Maierform in Bremen entworfen und vom Germanischen Lloyd klassifiziert. Mit Sicherheit hatten sowohl die Konstrukteure als auch die Erbauer zwölf Jahre später große Erfahrungen beim Bau von Segelschiffen – nur so sind die wunderbaren Segeleigenschaften des Kutters zu erklären. Das Eichenholz für den Schiffsbau kam aus Schweden – und war nach dem Krieg sicher nicht geschenkt. Dann ging das Schiff auf die Volkswerft nach Stralsund zur Endausrüstung: Dort kam der Motor an Bord, das Fanggeschirr und all das, was man noch so zum Fischen braucht. Auch zwei Masten wurden gestellt, für die Antennen und natürlich für Segel: Zusammen kam der Kutter auf gute 60m² Segelfläche, verteilt auf drei Segel. Hauptantrieb des Fischkutters war der Motor, aber die Segel sorgten dafür, dass er bei Seegang ruhiger in der See lag. Im Februar 1949 begann dann das Fischkutter-Leben unseres Schiffes – damals getauft auf den Namen KARL KRULL. Rund 30 Jahre lang fischte der Kutter Hering, Dorsch und Makrelen aus der Ostsee. Zuerst von Sassnitz unter dem Fischereizeichen SAS 86 und später von Wismar unter WIS 109, stets mit vier bis fünf Mann an Bord – Hol für Hol bis der Bunker voll war. Dann war die Zeit gekommen: Die alten Holzkutter wurden durch größere aus Stahl ersetzt. Auch KARL KRULL hatte ausgedient und es ging zum Abwracken.

ZWEITES LEBEN – UNTER FRIEDENSFLAGGE IN DER WESTLICHEN OSTSEE

Unerwartet gerettet von der Abwrackwerft nahm das Leben des Schiffes einen anderen Verlauf. Der Kutter ging wieder auf die Reise, diesmal aber nicht zum Fischen. Er fuhr von Wismar nach Kiel – von Ost nach West, ungewöhnlich zu dieser Zeit. 1979 kaufte die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend das Schiff für Projektarbeiten im Verband. Einige Jahre fuhr der Kutter unter Friedensflagge in der westlichen Ostsee, aber meist lag er fest an der Pier. Und da nagte dann der Zahn der Zeit. Nicht gut für ein Schiff.

DRITTES LEBEN – ALS TRADITIONSSEGLER ALBIN KÖBIS

Zum Glück begann 1985 wieder ein neuer Lebensabschnitt für unser Schiff. Vier Freunde hatten eine gemeinsame Idee: „Wir wollen das Segeln wie vor hundert Jahren erleben und selbst mit anpacken! Der Kutter hat scharfe und damit zum Segeln sehr günstige Linien – wir bauen ihn so um, dass ein schnelles traditionelles Segelschiff entsteht.“
Sieben lange Jahre Arbeit, bis die Idee zur Wirklichkeit wurde. Dann begann das dritte Leben unseres Schiffes: Als Traditionssegelschiff ALBIN KÖBIS ging der ehemalige Fischkutter 1991 auf große Reise. Seitdem sind es nun bald drei Jahrzehnte, die unser Schiff die Ostsee besegelt.
Angefangen haben Sonja und Werner, die beiden haben das Schiff betrieben bis der Funke auf einen jungen Bootsmann überging. Der hieß Lutz und kam zur rechten Zeit, denn Sonja und Werner hatten Pläne einen traditionellen Segler nach dänischem Vorbild neu aufzulegen. So übernahm Lutz die Albin Köbis Anfang der 2000er, hegte und pflegte sie und mit großem Einsatz gelang es ihm, die letzten 18 Jahre das Schiff gut in Schuss und Fahrt zu halten.
Nun gibt es den nächsten Generationswechsel, der Christian übernimmt nun im Oktober 2020 die Albin Köbis. Auch hier ist es ein Bootsmann - der schon auf der Albin Köbis fuhr - der die Verantwortung übernimmt.
Über 80.000 km – und damit mehr als zweimal den Erdumfang am Äquator – hat sie in der Zeit zurückgelegt. Viele Menschen haben die Planken betreten und sich den Wind um die Nase wehen lassen. Tausende Stunden Arbeit stecken im Schiff und werden immer wieder benötigt damit es weiter schmuck und wacker seine Kreise ziehen kann und wird.



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