Meilentörn Lissabon – Alicante 880 sm
Geplanter Törnverlauf:
Lissabon – Cabo Sao Vicente – Lagos – Huelva – Cadiz – Gibraltar – Marbella – Malaga – Almeria – Cartagena – Alicante ca. 880 sm
Lissabon:
In jeder Hinsicht spannend war auf dem vorherigen Törn ab Camaret-sur-Mer die Einfahrt in die Mündung des Ríu Tejo. Und unser Törn-Auftakt verspricht genauso schön und interessant zu werden. Sehr viel Großschifffahrt und reichlich Sportboote, Tiden- und Strömungsverhältnisse die gefährlich sein können und eine Brücke, die mit einer Durchfahrtshöhe von 70m(!) den Tejo überspannt. Mit etwas Glück starten wir von einem Liegeplatz in der unscheinbaren Doca de Alcántara, fußläufig zur historischen Altstadt von Lissabon. Lissabon… was für ein wunderschöner Name, für diese atemberaubende Stadt, die wohl unbestritten zu den schönsten Städten Europas zählt und es absolut verdient, ein paar Tage vor Törnbeginn anzureisen um das Flair dieser großartigen Stadt mit allen Sinnen genießen zu können.
Cabo Sao Vicente:
Wir folgen dem Verlauf des Ríu Tejo bis zu dessen Mündung in den Atlantik und nehmen dann Kurs Süd, um einige Stunden später das Cabo Espichel zu passieren. Unser Etappenziel ist die Umrundung des Cabo Sao Vicente, im Morgengrauen des nächsten Tages.
Lagos:
Vom Cabo Sao Vicente mit seinem hoch über dem Meer gelegenen Leuchturm und dem riesigen VTG vor dem Kap steuern wir das ungefähr 20 sm östlich gelegene Lagos an. Wir sind nun schon entlang der Küsten der Algarve unterwegs und wollen die kommende Nacht im Stadthafen von Lagos verbringen. Hier werden wir mit etwas Glück längsseits, mitten in der quirligen Stadt liegen können und später dann das etwas leckeres essen und trinken und die Stadt erkunden.
Huelva / Cadiz:
Ein etwas kürzerer Schlag wird uns dann nach Huelva führen oder vielleicht entscheiden wir uns auch, direkt Cadiz anzusteuern. So reizvoll ist diese spanische Stadt, vielleicht eine der ältesten Städte Europas, in der jede Straße ihre eigene Geschichte erzählt und jeder der mehr als 100 Wachtürme unzählige Schiffe kommen und gehen sah. Schon seit dem 16. Jahrhundert war Cadiz ein wichtiges Zentrum und Ausgangshafen für Handel und Forschung. Die Altstadt liegt auf einer langgezogenen Landzunge und ist fast vollständig vom Meer umschlossen. Cadiz ist ein absolutes Muss für jeden, der an der Algarve segelt.
Schweren Herzens wohl, werden wir dann Cadiz verlassen, um unseren Törn in Richtung Osten fortzusetzen. Aber neue Abenteuer warten schon – wir werden die Straße von Gibraltar kennen lernen und den Atlantik hinter uns lassen.
Straße von Gibraltar:
Die Straße von Gibraltar gilt als eines der interessantesten und auch als ein relativ gefährliches Revier für Segler. Interessant natürlich wegen der sehr ungewöhnlichen Strömungen, die hier zum Teil in voneinander abweichenden Richtungen unterwegs sind und wegen der Winde.
In der Straße von Gibraltar wirken sich verschiedenste Einflüsse auf die Winde aus. So unter anderem die Unterschiede zwischen kalten Luftmassen über dem Atlantik und wärmeren Luftmassen über dem Mittelmeer. Hinzu kommen örtliche Phänomene, wie z.B. Düseneffekte und Nebel. Und nicht zuletzt beeinflussen zeitweise auch die Ausläufer des Mistral das Windgeschen in dieser genz besonderen Meerenge.
In den nächsten Wochen werden wir einen Blog-Beitrag zum Windgeschen in der Straße von Gibraltar und den umliegenden Seegebieten einstellen. Wenn ihr mögt, sendet uns eine kurze Mail, zur Anmeldung in unserem Newsletter, dann informieren wir euch regelmäßig über neue Themen.
Gibraltar:
Nachdem wir die Straße von Gibraltar und Tarifa passiert haben, werden wir in eine der Marinas von Gibraltar einlaufen. Achtung: hier kann es schon mal etwas lauter werden. Wir liegen direkt neben der Landebahn, wo die Flugzeuge so niedrig anfliegen, daß man sie fast berühren könnte. Und hier steht auch der berühmte Affenfelsen, mit seinen zwar nicht ganz so bekannten aber trotzdem äusserst sehenswerten Höhlen, die Tropfsteinhöhle „St. Michael’s Cave“ und die künstlich angelegten „Great Siege Tunnels“.
Marbella / Malaga:
Wir verlassen Gibraltar und segeln nun nicht etwa in das Mittelmeer sondern erst einmal in die „Alboran Sea“, mit Ziel Marbella oder Malaga. Je nach Wind und Wetter können wir eventuell nur eine der beiden Städte anlaufen, um unseren Zeitplan einzuhalten. Beide Städte sind vor allem touristische Zentren, wobei Malaga über mehrere historische und sehr sehenswerte Viertel verfügt und Marbella eher als die Stadt der Reichen und Schönen bekannt ist, mit ihrem ausschweifenden Nachtleben, Discotheken, Casinos und Bars.
Almeria:
Almeria ist unser nächstes Ziel, das wir nach mehr als 130 Seemeilen ansteuern möchten. Diese östlichste der Provinzhauptstädte Andalusiens bezaubert mit ihren engen Straßen und Gassen, gesäumt von Häusern mit weiß getünchten Fassaden in der Altstadt. Auch die Kathedrale und die „Alcazaba“ (alte maurische Festung) sind unbedingt einen Besuch Wert.
Cartagena:
Weiter folgen wir der Küste Südspaniens und segeln nun endlich im Mittelmeer. Die im Frühjahr oftmals vorherrschenden Wind aus westlichen Richtungen sollten uns nun zügig nach Cartagena bringen, dieser in Deutschland zu unrecht relativ unbekannten Stadt. Ein ganz besonderes Flair hat sich Cartagena erhalten, das nur von wenigen ausländischen Touristen aber von vielen Spaniern besucht wird. Hier gibt es keinen Massentourismus.
Bei der Ansteuerung in die Bucht von Cartagena werden wir umfangreiche historische und moderne Festungsanlagen und Einrichtungen der Marine sehen, die auf die strategische Bedeutung Cartagenas in der Vergangenheit und bis heute hinweisen. Wir werden im Yachhafen festmachen und von dort aus die wunderschöne Altstadt erkunden, mit ihren gepflasterten Gassen in denen an jeder Ecke eine Bar zum kühlen Bier, zum Wein und zu Tapas einlädt.
Alicante:
Die letzte Etappe unseres Törns führt uns dann nach Alicante, von wo ihr nach einem Bummel durch die sehr schöne Altstadt euren Rückflug recht komfortabel antreten könnt.
Der Törn beginnt jeweils am Samstag ab 15.00 Uhr mit dem Einchecken auf der Yacht, Einkauf und Einweisung und endet 13 Tage später am Donnerstag um 10.00 Uhr mit dem Check-Out.
Auf diesem One-Way- und Meilentörn werden Wind und Welle, Tag- und Nachtfahrten und natürlich die Gezeiten und Strömungen unseren Tagesablauf mitbestimmen. Ein Törn also, der für jeden begeisterten Segler und vor allem für jene unter euch, die sich mit dem Sportküstenschifferschein (SKS) und dem Sportseeschifferschein (SSS) beschäftigen und später selber eine Yacht in offenen Gewässern führen möchten, eine großartige Erfahrung und Grundlage für die theoretischen und praktischen Prüfungen. Jeder Mitsegler, der mindestens im Besitz eines SBF-See ist, hat auf diesem Törn die Möglichkeit den VDS Segelschein Yacht abzulegen, der ja vor allem praktische Segelerfahrung erfordert und deswegen auch von vielen Versicherungen und Chartergesellschaften anerkannt wird.
Maximal 4 Teilnehmer:
Alle unsere Törns finden mit maximal 4 Teilnehmern an Bord statt, um jedem Mitsegler möglichst viel Übungszeit zu ermöglichen. (Auf keinem unserer Törns wird der Salon belegt!)
Unsere Ausbilder vermitteln euch während der Törns alle erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten in Theorie und Praxis. Die Prüfung findet im Laufe des Törns statt und mit Bestehen erhaltet ihr sofort euren VDS-Segelschein Yacht ausgehändigt. Die Prüfungsgebühr VDS beträgt 190,- pro Prüfling. Eine gesonderte Anmeldung ist nicht erforderlich. Passbild 35x45mm nicht vergessen.
Bavaria 39 Cruiser
39 Fuß