Der Sportküstenschifferschein (SKS) ist der amtliche Führerschein für Freizeitkapitäne, die Yachten in Küstengewässern – also bis zu 12 Seemeilen Abstand zur Küste – führen möchten . Für private Törns ist der SKS zwar rechtlich gesehen nicht zwingend vorgeschrieben (hier genügt der SBF See als Grundschein), doch in der Praxis wird der SKS von vielen Charterfirmen als „Charterschein“ verlangt .
Wer also eine größere Segelyacht im Mittelmeer oder einen Törn in der Ostsee chartern will, erhöht mit dem SKS seine Chancen erheblich. Zudem ist der SKS Pflicht, wenn du eine Yacht gewerblich führst (etwa als Berufsskipper mit zahlenden Gästen) . Der Sportküstenschifferschein kann im Scheckkartenformat mit internationaler Anerkennung ausgestellt werden und enthält das ICC (International Certificate of Competence) – damit wird er weltweit als Befähigungsnachweis akzeptiert . Pro Jahr erwerben rund 5.000 Freizeitkapitäne in Deutschland den SKS, was seine hohe Bedeutung im Segelsport unterstreicht .
Voraussetzungen für den SKS

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Mindestalter: 16 Jahre (jüngere Segler müssen sich noch gedulden).
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Vorbesitz SBF See: Der Sportbootführerschein See ist Pflicht als Grundlage – ohne SBF See keine SKS-Prüfung . Er vermittelt die Basics in Navigation, Seemannschaft und Recht, auf denen der SKS aufbaut.
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Segelpraxis / Seemeilennachweis: 300 Seemeilen auf Yachten im Küstenbereich müssen nachgewiesen werden . Diese Meilen kannst du z. B. in einem Meilenbuch oder einer Meilenbestätigung dokumentieren, unterschrieben vom jeweiligen Skipper. Sie stellen sicher, dass du bereits praktische Erfahrung an Bord gesammelt hast und nicht als kompletter Neuling in die Prüfung gehst . (Tipp: Viele Segelschulen bieten spezielle Ausbildungstörns an, bei denen du unter Anleitung eines Profis sowohl die 300 Seemeilen ersegeln als auch jede Menge Praxiswissen mitnehmen kannst.)
- Anders als beim SBF See ist für den SKS kein zusätzliches ärztliches Attest oder Führungszeugnis nötig – diese Nachweise waren bereits für den SBF See erforderlich. Wichtig ist aber, dass du zur Prüfung deinen gültigen SBF-See und den Meilennachweis mitbringst, da beides vom Prüfungsausschuss kontrolliert wird.
Vorteile des Sportküstenschifferscheins
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Mehr Sicherheit & Praxis: Der SKS setzt im Vergleich zum SBF See einen viel stärkeren Fokus auf praxisorientiertes Segeln und vertieftes nautisches Wissen. In der Ausbildung lernst du den Umgang mit Segelyachten in unterschiedlichsten Situationen – von Hafenmanövern bis Schwerwettersegeln. Dieses Training macht dich zu einem souveräneren Skipper, der auch in schwierigen Situationen richtig reagiert.
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Bessere Charter-Chancen: Gerade im Ausland (z. B. in Kroatien, Griechenland oder Spanien) fordern viele Yachtvermieter einen SKS-Nachweis von ihrem Kunden. Mit dem Sportküstenschifferschein in der Tasche stehen dir deutlich mehr Miet- und Chartermöglichkeiten offen – insbesondere, wenn du größere oder hochseetüchtige Yachten führen möchtest. Der SKS dient Vercharterern als Vertrauensbeweis deiner Fähigkeiten.
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Offiziell anerkannt & international gültig: Der SKS ist ein staatlich anerkannter Schein (organisiert durch DSV und DMYV) und wird bundesweit und international akzeptiert. Dank der Ausstellung als ICC-Zertifikat kannst du weltweit in Küstenrevieren segeln und auch im Urlaub problemlos eine Yacht übernehmen – vom Ärmelkanal bis zur Karibik (natürlich gelten immer die lokalen Vorschriften).
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Karriere und Gewerbe: Möchtest du als Skipper gewerblich tätig werden (z. B. als Charter-Skipper oder Segellehrer), ist der SKS unverzichtbar. Er ist der vorgeschriebene Befähigungsnachweis, um Sportboote in Küstengewässern gewerbsmäßig zu führen. Auch viele Segelvereine und -schulen setzen bei ihren Schiffsführern den SKS voraus.
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Grundstein für weitere Scheine: Der Sportküstenschifferschein bildet die Basis für höhere Qualifikationen. Aufbauend auf dem SKS kannst du den Sportseeschifferschein (SSS) und später den Sporthochseeschifferschein (SHS) anstreben – für noch weitere Offshore-Reviere. Inhaber des SKS haben dabei sogar einen Vorteil: Sie müssen für den SSS nur 700 Seemeilen nachweisen statt 1.000. Kurz: Der SKS ist der nächste logische Schritt nach dem SBF See, wenn du seglerisch weiterkommen willst.

SKS-Kurs-Inhalte: Theorie und Praxis
Die Ausbildung zum Sportküstenschifferschein gliedert sich in einen umfangreichen Theorieteil und eine praktische Ausbildung auf einer seegängigen Yacht. Viele Segelschulen bieten Kombi-Kurse an, die Theorieunterricht (abends oder am Wochenende, teils auch als Online-Kurs) mit einem mehrtägigen Praxis-Törn verbinden. So kannst du das Gelernte direkt anwenden und die geforderten Meilen sammeln. Im Folgenden ein Überblick über die Kurs-Inhalte und was du dabei lernst:
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Navigation & Kartenarbeit: Im SKS-Kurs vertiefst du deine Fähigkeiten in der Küsten-Navigation. Du lernst, mit komplexen Seekarten umzugehen, Kurse und Positionen präzise zu bestimmen und auch Gezeitenströmungenin die Törnplanung einzubeziehen. Navigationsaufgaben – etwa das Einzeichnen von Kursen, Peilungen, Stromdreiecke oder die Bestimmung des Schiffsorts – stehen hier im Mittelpunkt.
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Seemannschaft & Yachtmanöver: Ein Schwerpunkt der Ausbildung ist die praktische Seemannschaft. Dazu gehören Segelmanöver wie Wenden, Halsen, Reffen und Beidrehen/Beiliegen (das „Parken“ unter Segeln) ebenso wie sicheres An- und Ablegen in Häfen. Du übst den Umgang mit der Yachtcrew, die Sicherheits-Einweisung der Mitsegler und den Einsatz von Rettungsmitteln. Auch wichtige Seemannsknoten und Leinenhandling (z. B. Spring, Vorleine, Achterleine) werden in der Praxis trainiert.
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Schifffahrtsrecht & Vorschriften: In der Theorie behandelt der SKS alle relevanten See-Schifffahrtsregeln. Du wiederholst und vertiefst die Kollisionsverhütungsregeln (KVR) und lernst zusätzliche Vorschriften kennen, die für Küstengewässer gelten. Auch die Lichterführung, Schallsignale, Tonnenkennung und internationale Befahrensregeln stehen auf dem Programm. Dieses Wissen sorgt dafür, dass du sicher und regelkonform auf See navigierst.
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Wetterkunde & Törnplanung: Als angehender SKS-Skipper beschäftigst du dich intensiv mit der Wetterkunde. Du lernst, Wetterberichte und -karten zu lesen, Druckgebiete und Fronten zu verstehen und Wetterumschwünge frühzeitig zu erkennen. Insbesondere die Besonderheiten von Küstenwetter (z. B. thermische Winde, lokale Effekte) und der Umgang mit Sturmwarnungen werden behandelt. Auf Basis der Wetterinformationen planst du sichere und effiziente Törns – inklusive Alternativrouten und Notfallhäfen.
Nach Abschluss der Ausbildungsphase fühlst du dich fit für die Prüfung: Du hast dann sowohl das theoretische Rüstzeug als auch die praktische Routine an Bord, um ein Schiff sicher durch küstennahe Gewässer zu führen.
Die Prüfung zum Sportküstenschifferschein

Die SKS-Prüfung besteht – wie schon angedeutet – aus zwei Teilen, einem theoretischen und einem praktischen. Beide Teile können an unterschiedlichen Terminen stattfinden, müssen aber innerhalb von 24 Monaten abgeschlossen sein . Erst wenn du beide bestanden hast, wird dir der Sportküstenschifferschein ausgestellt.
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Theorieprüfung: In der schriftlichen Prüfung werden deine erweiterten Kenntnisse in Navigation, Seemannschaft, Schifffahrtsrecht und Wetterkunde abgefragt. Sie besteht aus einem Fragebogen (Multiple-Choice-Fragen aus einem offiziellen Fragenkatalog) und einer Kartenaufgabe. Bei letzterer musst du eine umfangreiche Navigationsaufgabe mit der Seekarte lösen – z. B. Kursberechnung, Positionsbestimmung, Stromversatz oder Peilungen. Möglicherweise gibt es im Anschluss an den schriftlichen Teil auch noch mündliche Ergänzungsfragen, falls in der Theorie etwas unklar geblieben ist.
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Praxisprüfung: Die praktische Prüfung findet an Bord einer seegängigen Yacht statt – meist im Anschluss an einen Ausbildungstörn, sodass du ideal vorbereitet bist. Hier musst du zeigen, dass du die Yacht sicher führen kannst und die erlernten Manöver beherrschst . Zu den Prüfungsaufgaben gehören unter anderem: ein Mann-über-Bord-Manöver unter Segel und mit Maschine (beides Pflicht und erfolgreich durchzuführen) , das präzise Anlegen und Ablegen unter Motor, sowie Segel-Manöver wie Wenden und Halsen. Auch besondere Manöver wie das Beidrehen (eine Art Not-Stopp unter Segeln) können verlangt werden. Zusätzlich überprüft der Prüfer deine allgemeine Seemannschaft – z. B. ob du eine Sicherheitsrolle durchführen kannst, Navigation in der Praxis anwendest (Position bestimmen, Landmarken peilen) und ob du die wichtigen Knoten beherrschst. Keine Sorge: Du musst nicht alles perfekt machen. Wichtig ist, dass du die Manöver zügig, sicher und spätestens im zweiten Versuch erfolgreich zeigst. Dann hast du gute Chancen, die praktische Prüfung zu bestehen.
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Häufige Fragen zum Sportküstenschifferschein (SKS)
Ist der Sportküstenschifferschein gesetzlich vorgeschrieben?
Nein – jedenfalls nicht für private Segeltörns. Auf deutschen Küstengewässern (Seeschifffahrtsstraßen) ist gesetzlich nur der Sportbootführerschein See (SBF See) vorgeschrieben, sobald du ein Boot mit mehr als 15 PS führst. Der SKS ist ein freiwilliger Fortgeschrittenen-Schein für Sportschiffer. Aber: In der Praxis kommt man kaum daran vorbei, wenn man größere Yachten chartern oder als Skipper Verantwortung übernehmen will . Die meisten Charterfirmen im In- und Ausland raten dringend zum SKS oder verlangen ihn sogar, da er deine praktische Erfahrung und Kenntnisse nachweist. Und wer beruflich als Skipper fahren will, für den ist der SKS sogar vorgeschrieben .
Ist der SKS im Ausland gültig?
Ja, absolut. Der Sportküstenschifferschein kann auf Wunsch im internationalen Format (ICC) ausgestellt werden und genießt dadurch weltweite Anerkennung. In vielen beliebten Segelrevieren (Mittelmeer, Karibik etc.) wird der SKS als qualifizierender Nachweis akzeptiert, dass du eine Yacht sicher führen kannst. Mit einem deutschen SKS-Schein hast du also in der Regel keine Probleme im Ausland – von Kroatien über Griechenland bis zu den Kanaren vertrauen Vercharterer auf dieses Zertifikat. Wichtig: Informiere dich trotzdem immer über länderspezifische Bestimmungen. Einige Länder kennen eigene Führerscheine oder zusätzliche Anforderungen (z. B. Funkschein SRC), aber der SKS deckt die fahrerische Eignung in Küstengewässern international ab.
Welche Voraussetzungen muss ich für den SKS erfüllen?
Du musst mindestens 16 Jahre alt sein und bereits den Sportbootführerschein See besitzen. Außerdem musst du vor der praktischen Prüfung einen Nachweis über 300 Seemeilen erbringen, die du als Crewmitglied in Küstengewässern gesegelt hast. Diese Meilen kannst du im Seemeilenbuch sammeln; es zählen auch Törns, die du vor der SKS-Ausbildung unternommen hast. Bei der Anmeldung zur Prüfung sind der SBF-See und das Meilenbuch vorzulegen. Weitere Unterlagen wie ärztliche Atteste oder Führungszeugnisse sind für den SKS nicht erforderlich (solche Nachweise waren bereits beim SBF See nötig). Beachte, dass sowohl die Theorie- als auch die Praxisprüfung innerhalb von 24 Monaten abgeschlossen sein müssen.
Was kostet die Ausbildung für den Sportküstenschifferschein?
Die Kosten für den SKS setzen sich aus mehreren Posten zusammen. Zum einen fallen Prüfungsgebühren an: Zulassung, Theorie- und Praxisprüfung kosten zusammen etwa 200–250 € . Dazu kommt die Ausbildung selbst. Ein SKS-Theoriekurs (klassisch in der Segelschule oder als Online-Kurs) kostet je nach Anbieter ca. 300–400 € . Die praktische Ausbildung erfolgt meist in Form eines Ausbildungstörns von 1–2 Wochen; hier musst du mit etwa 500–900 € pro Woche rechnen, je nach Revier, Saison und Yachtgröße . Insgesamt liegen die Kosten für den SKS also grob im Bereich 800 bis 1.500 €, je nachdem wie umfangreich dein Training ist und ob du vielleicht schon Meilen und Praxis mitbringst. Tipp: Preise vergleichen lohnt sich – auf toernfinder.de kannst du verschiedene Kursangebote und Törnpreise transparent gegenüberstellen.
Welche Themen werden in der theoretischen SKS-Prüfung abgefragt?
In der SKS-Theorieprüfung erwarten dich vertiefte Fragen aus vier Gebieten: Navigation, Seemannschaft, Schifffahrtsrecht und Wetterkunde. Ein großer Teil entfällt auf die Küstennavigation – hierzu bearbeitest du eine umfangreiche Kartenaufgabe, in der z. B. Kurse berechnet, Positionen bestimmt oder Gezeitenströme berücksichtigt werden müssen. Daneben gibt es einen schriftlichen Fragebogen (Multiple Choice), der alle wichtigen Themen abdeckt: Kollisionsverhütungsregeln (Vorfahrtsregeln auf See), Betonnung und Seezeichen, Lichterführung, Wetter, technische Bootskunde und mehr. Du solltest also mit dem offiziellen Fragenkatalog vertraut sein. Hilfsmittel wie Navigationsbesteck und nicht-programmierbare Taschenrechner sind in der Prüfung erlaubt und auch nötig. Falls du im schriftlichen Teil knapp an der Bestehensgrenze bist, kann es sein, dass der Prüfer mündlich noch ein paar Ergänzungsfragen stellt – mit einer guten Vorbereitung ist die Theorie aber gut machbar.
Wie läuft die praktische Prüfung beim SKS ab?
Die praktische SKS-Prüfung findet auf einer Segelyacht (mit Motor) statt, meist auf dem Meer oder einem großen Küstenrevier. Du gehst zusammen mit anderen Prüflingen und dem Prüfer an Bord und musst verschiedene Pflicht-Manöver vorführen . Wichtig: Es gibt zwei Rettungsmanöver, die zwingend gezeigt werden müssen – eins unter Segel und eins mit Motor-Unterstützung. Das klassische „Mensch-über-Bord“-Manöver wird also in beiden Varianten geprüft. Zudem fährst du Hafenmanöver wie Anlegen und Ablegen unter Maschine. Unter Segel wird normalerweise Wenden und Halsen verlangt; manchmal auch Manöver wie das Beidrehen. Der Prüfer achtet darauf, dass du die Yacht jederzeit unter Kontrolle hast, Absprachen mit der Crew triffst und sicher navigierst. Auch ein kurzer Check deiner Theorie in der Praxis ist üblich: Beispielsweise könnte man dich nach der aktuellen Position fragen, nach einem Seezeichen in der Nähe oder bitten, einen wichtigen Knoten (z. B. Palstek) vorzuführen. Die meisten Manöver darfst du notfalls im zweiten Versuch wiederholen, falls sie nicht gleich perfekt klappen. Insgesamt sollst du zeigen, dass du ein Boot verantwortungsbewusst und sicher führen kannst – dann wirst du die Prüfung auch bestehen.
Was ist der Unterschied zwischen SBF See und SKS?
Der Sportbootführerschein See (SBF See) ist der Grundschein für Motorboote auf See – er ist gesetzlich vorgeschrieben, um ein Sportboot mit mehr als 15 PS auf Seeschifffahrtsstraßen zu führen. Er deckt die wichtigsten Basis-Themen in Theorie ab und beinhaltet einen kleinen praktischen Teil (Motorboot-Manöver). Der Sportküstenschifferschein (SKS) dagegen ist ein freiwilliger Aufbauschein für Küstensegler. Er vermittelt vertiefte Kenntnisse in Navigation, Wetter und Seemannschaft und hat einen starken Praxisfokus auf Yachtsegeln. Man könnte sagen: Der SBF See ist der „Führerschein“, der SKS der „Meisterbrief“. Viele Charterfirmen verlangen für größere Yachten den SKS als Nachweis, weil der SBF See keine Segelpraxis beinhaltet. Außerdem ist der SKS – anders als der SBF – Voraussetzung, wenn du gewerblich als Schiffsführer arbeiten möchtest. Kurz gefasst: Ohne SBF See kannst du gar nicht erst losfahren, ohne SKS solltest du es (auf größeren Yachten) lieber nicht tun.
Muss die gesamte Crew im Besitz des SKS sein?
Nein. Üblicherweise reicht es vollkommen aus, wenn eine Person an Bord – nämlich der verantwortliche Skipper – den notwendigen Schein besitzt. Bei privaten Törns ohne Chartervertrag ist der SKS ja ohnehin freiwillig; du kannst also auch Freunde/Familie ohne Führerschein mitnehmen, solange du als Schiffsführer den Anforderungen genügst. Bei Charteryachten verlangen die Vercharterer meistens vom Skipper den SKS (bzw. SBF See und SKS), manchmal zusätzlich ein zweites erfahrenes Crewmitglied mit SBF oder Funkzeugnis als „Co-Skipper“. Aber ein SKS für jeden an Bord ist nicht nötig.
Kann ich den SKS auch ohne Segelprüfung machen (SKS unter Motor)?
Tatsächlich gibt es die Möglichkeit, den SKS ausschließlich unter Motor abzulegen. In diesem Fall würden in Theorie und Praxis alle segelbezogenen Inhalte entfallen, und die Prüfung würde auf einer Motor-Yacht stattfinden. Dieses Modell richtet sich an Motorbootfahrer, die keine Segelausbildung machen möchten. In der Praxis wird der SKS unter Motor aber sehr selten gewählt. Das liegt vor allem daran, dass der normale SKS bereits den Motorboot-Aspekt (über den SBF See) abdeckt – und wer größere Motoryachten chartert, hat oft ohnehin erfahrene Crew an Bord. Wenn du kein Interesse am Segeln hast, reicht meist der SBF See als Qualifikation aus. Der klassische SKS ist dagegen für Segler konzipiert, die mit Maschine und Segel fahren – und genau so empfehlen es die meisten Schulen auch.
Wie lange darf ich zwischen Theorie- und Praxisprüfung warten?
Maximal 24 Monate. Nachdem du den theoretischen Teil bestanden hast, hast du ab diesem Zeitpunkt zwei Jahre Zeit, um auch die praktische Prüfung abzulegen. Schaffst du es nicht innerhalb von 24 Monaten, verfällt die bereits bestandene Theorie und du müsstest diese erneut ablegen. In der Regel planen die meisten Prüflinge aber ohnehin, Praxis und Theorie zeitnah zu kombinieren – oft folgt die praktische Prüfung direkt im Anschluss an einen SKS-Törn. Unser Tipp: Absolviere möglichst zuerst die Theorieprüfung, denn das theoretische Wissen ist noch frisch und wird dir beim Praxistörn helfen (die Prüfer stellen während der Praxis gerne mal Theoriefragen nebenbei). Anschließend kannst du dich voll auf die Manöver konzentrieren. Achte also bei der Kursplanung darauf, dass zwischen Theorie-Kurs und dem Praxistörn nicht zu viel Zeit vergeht, dann bleibst du im Flow und bestehst beide Teile ohne Probleme.
Kann ich den SKS auch ohne eigene Crew absolvieren?
Ja, das ist problemlos möglich. Viele Segelschulen bieten spezielle Ausbildungstörns an, bei denen du als Teil einer gemischten Crew mit anderen Teilnehmenden an Bord bist. Du brauchst also keine eigene Crew mitzubringen – das Training findet unter Anleitung eines erfahrenen Skippers statt, der dir sowohl das praktische Know-how vermittelt als auch bei der Prüfungsvorbereitung hilft. Diese Gruppentörns sind nicht nur praktisch, sondern auch eine gute Gelegenheit, andere Segelbegeisterte kennenzulernen.
Welche Ausrüstung brauche ich für die SKS-Ausbildung?
Für die Theorieausbildung benötigst du in der Regel:
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Navigationsbesteck (z. B. Kursdreieck, Zirkel),
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eine Übungsseekarte,
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den offiziellen Fragenkatalog oder eine Lern-App,
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ggf. ein nicht programmierbarer Taschenrechner.
Für den Praxistörn solltest du wetterfeste Kleidung (z. B. Ölzeug, Segelstiefel), eine Mütze, Sonnencreme, Handschuhe und eine persönliche Rettungsweste (meist auch an Bord vorhanden) einpacken. Eine Packliste erhältst du normalerweise von der Segelschule vorab. Technische Hilfsmittel wie Plotter oder GPS sind erlaubt, in der Prüfung wird aber meist auf klassische Navigation mit Karte gesetzt.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um den SKS zu machen?
Die beste Jahreszeit für die SKS-Ausbildung ist in der Regel das Frühjahr bis Herbst, also zwischen April und Oktober. In diesen Monaten finden die meisten Ausbildungstörns statt, da das Wetter stabiler ist und die Küstenreviere besser befahrbar sind. Viele Segelschulen bieten aber auch Winter- oder Onlinekurse für den Theorieteil an – ideal, wenn du dich in der kalten Jahreszeit vorbereiten und im Frühjahr direkt in den Praxistörn starten möchtest. Unser Tipp: Beginne im Winter mit der Theorie, sodass du ab dem Frühjahr gut vorbereitet zum Törn und zur Prüfung antreten kannst.
Kann ich den SKS auch im Ausland machen?
Ja, der Sportküstenschifferschein (SKS) kann auch im Ausland absolviert werden – allerdings nur bei deutschen Segelschulen, die dort Kurse mit zugelassenem Prüfungsausschuss anbieten. Beliebte Ausbildungsorte im Ausland sind etwa Kroatien, Griechenland, Mallorca oder die Kanarischen Inseln, weil dort das ganze Jahr über gute Segelbedingungen herrschen. Theorieunterricht kann meist online erfolgen, während der Praxistörn und die Prüfung dann vor Ort auf einer Yacht im Ausland stattfinden.
Wichtig: Achte darauf, dass die Schule mit einem offiziell anerkannten Prüfer des DSV oder DMYV zusammenarbeitet – nur dann ist die SKS-Prüfung gültig. Viele Anbieter auf toernfinder.de bieten gezielt solche Auslandstörns mit integrierter Prüfung an.
